Storchen_Bruten 2020

"Das Jahr 2020 stimmt mich - was den Storchennachwuchs in unserer Region betrifft - sehr optimistisch", so Bernd Zürn vom BUND Flörsheim.
Bernd kümmert sich seit 20 Jahren um Freund Adebar im westlichen Teil des MTK und dem östlichen Randbereich von Wiesbaden. Dort gibt es etwas mehr als 30 Storchen-Nistplätze ('Horste').
Bei seinen Kontrollen Kontrollen Ende April schloss er bei 18 Nistplätzen aus dem Verhalten der geflügelten Bewohner, dass sie brüten. Dabei sitzt einer der Elternvögel - bei Weißstörchen wechseln sie sich ab - im Nest. Oft ist nur der Kopf zu sehen. Der Partner steht oft daneben, fliegt aber auch mal weg zur Futtersuche. Nach seiner Rückkehr erfolgt die Ablösung im Brutgeschäft.
An Hand der Ringe und seiner eigenen umfangreichen Unterlagen kann Zürn oft den Lebensweg einzelner Störche nach vollziehen. Dadurch kann er die weit verbreitete Vorstellung von 'treuen' Störchen widerlegen. Die Paare verbringen die Monate im Winterquartier getrennt. Nach ihrer Rückkehr - die Männchen in der Regel vor den Weibchen - kehren sie meistens an ihren früheren Nistplatz zurück; sie sind also 'standorttreu'. Logisch, dass sie dort dann auch oft auf den letztjährigen Partner treffen. Kommt ein fremder Storch vor dem 'angestammten' und versteht sich mit dem dort schon wartenden dann bilden die ein Paar für dieses Jahr.
Offensichtlich bevorzugen Störche die vielen Hochspannungsmaste in unserer Region zum Nestbau. Bis zu fünf Horste hat Bernd Zürn schon auf einem Mast gesehen. Selten, dass es dabei zu ernsthaften Streitereien kommt. Störche sind gesellige Wesen.
Einige Jungstörche sind jetzt schon geschlüpft. Üblicherweise sind es drei bis vier Junge pro Paar. Sie halten dann ihre Eltern in Trab, denn jeder Jungvogel braucht bis zu 1,2 Kilo Nahrung pro Tag. Dafür wachsen sie auch recht schnell. Schließlich müssen sie in kurzer Zeit groß und stark sein für die lange Reise in den Süden.



Bilder:
- Der Weißstorch mit der Ringnummer 8X670 steht auf einem Bein in seinem Horst. Durch die Ringnummer weiß Bernd Zürn auf Grund seiner Aufzeichnungen, dass das Tier am 13. Juni 2013 auf der Deponie in Flörsheim-Wicker beringt wurde. Foto: Horst Usinger
- Sie brütet; er ruht sich im Stehen aus. Der Ring zeigt, dass er im Jahr 2000 im Elsass beringt wurde. Foto: Bernd Zürn